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Der Flow-Effekt: So werden Sie zum Glückspilz im Job

im Flow mit kreativer Hingabe

Flow, was ist das überhaupt? Gehört haben Sie den Begriff sicher schon. Doch was genau bedeutet es, im Flow zu sein? Und was bringt Ihnen das? Kommen Sie mit auf eine kleine Reise in die Welt der Glücksforschung und erfahren Sie alles über den Flow und wie er Ihnen hilft, ein entspanntes Arbeitsleben zu führen.

Der Flow-Effekt: Wie Sie täglich im Glück baden

Vor allem für Kreative ist die Theorie des Flow-Effektes sehr interessant. Stellen Sie sich vor, wie Sie völlig in Ihrer Tätigkeit und in Ihren Aufgaben aufgehen. Alles geht Ihnen leicht von der Hand. Sie haben das Gefühl, alles im Griff zu haben. Sie dürfen einfach sein, während Ihre Gedanken und Sorgen pausieren. Im Flow leben Sie ganz im Moment.

Hin und wieder sehnt sich jeder nach einem Lottogewinn. Man denkt, dann wäre man alle Probleme los. Dann könnte man sich ein Haus kaufen, nur noch auf Reisen gehen und wäre bis ans Ende seiner Tage glücklich. Doch das Geld nicht der Faktor ist der Glück garantiert, zeigen viele Lottomillionäre, die unglücklicher sind als vor dem Gewinn. 

So funktioniert Glück nämlich nicht. Glück hat immer auch etwas mit uns selbst zu tun. Mit unserer Art zu leben. Auf diese Weise beschrieb der Psychologe Mihaly Csiksgentmihalyi in den 70er-Jahren das Model des Flow-Effekts.  Im Rahmen der Glücksforschung bezeichnet er den Flow-Effekt als einen Zustand, bei dem Sie in einer Tätigkeit so aufgehen, dass Sie alles um sich herum vergessen. Es FLIESST einfach. Sie sind weder über- noch unterfordert, sondern genau in ihrer Wohlfühl-Zone. Wie in einer Art Trance. So entstehen Glücksgefühle dank des Flow-Effekts, indem Sie Ihre Stärken gezielt einsetzen.

Doch wie erreicht man diesen Zustand der völligen Konzentration auf eine Sache? Gehen Sie mit mir auf eine kleine Reise in die Vergangenheit und ziehen Sie den Effekt in Ihre Gegenwart. Sie dürfen einfach mal ganz Sie selbst sein, das bringt ein großes Glücksgefühl in Ihr Leben.

Flow-Effekt: Was ist das?

Laut Duden: Zustand höchster Konzentration und völliger Versinkung in eine Tätigkeit. Und Wikipedia schreibt: Flow (englisch „Fließen, Rinnen, Strömen“) bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes, völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit („Absorption“), die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust.

Mihaly Csikszentmihalyi, emeritierter Professor für Psychologie an der „University of Chicago“, beschrieb Mitte der 1970er-Jahre das Flow-Modell. Einen Zustand der völligen Selbstvergessenheit. Er fand in seinen Studien heraus, dass die meisten Menschen während der konzentrierten Arbeit an einer Sache Glücksgefühle erleben. Immer dann, wenn sie in ihrer Arbeit völlig aufgehen und sich konzentriert ihren Projekten widmen. Wenn man die Zeit völlig vergisst und nur noch auf die Lösung einer Aufgabe konzentriert ist, dann spricht man vom Flow-Effekt. Dieser Zustand kommt jedoch nur zustande, wenn man sich der Aufgabe, auch wenn sie herausfordernd ist, gewachsen fühlt. 

Im Moment des Flows scheint alles andere für eine Weile unbedeutend zu sein. Man ist ganz im Jetzt. Dann ist man so fokussiert auf eine bestimmte Tätigkeit, dass alles andere in den Hintergrund tritt. Alle Probleme, Sorgen, Zweifel verschwinden für die Zeit, die man im Flow verbringt. Wie Sie den Flow-Effekt für sich nutzen und durch ihn mehr schaffen, können Sie in den folgenden Abschnitten entdecken.

Eine Form von Glück, auf die der einzelne Einfluss hat.

Wikipedia

Flow-Effekt Beispiele: Wie Sie ihn spielend leicht erreichen

Erinnern Sie sich noch daran, wie Sie damals als Kind stundenlang in Ihre eigene Welt eingetaucht sind? Beim Basteln eines Drachens zum Beispiel? Sie haben Holz für das Grundgerüst gesammelt, ein Kreuz zusammengenagelt. Dann alles mit Leisten verbunden, damit es solide hält. Als Nächstes haben Sie in Mamas Stofftruhe gekramt und ein würdiges Stück rausgemoppst. Stück für Stück sind Sie Ihrem Traum vom eigenen Drachen näher gekommen. Sie haben einfach gemacht, bis er endlich fertig war: Ihr selbstgezimmerter Drachen! Und da rief Papa auch schon zum Abendbrot. Doch Sie hörten es erst gar nicht. Erst als Ihr Vater direkt vor Ihnen stand und Sie fragte, ob sie nicht mal eine Pause machen möchten, merkten Sie, dass Sie gerade in einer ganz anderen Dimension unterwegs waren. Sie hatten am Tisch eine ganze Menge zu erzählen und präsentierten mächtig stolz Ihr kreatives Werk. Genau da waren Sie IM FLOW. In diesem Moment haben nicht Drachenbauer gespielt – Sie waren der Drachenbauer.

Der grübelfreie Raum während des Flows könnte auch die Erklärung dafür sein, warum gerade Menschen, die sehr viel denken, sich sorgen, gern künstlerisch tätig sind. Oder warum Autisten besonders gern mit dem Zauberwürfel spielen. Denn bei diesen Tätigkeiten kommen sie in den Flow und können die ganzen Gedanken-Spiralen kurz unterbrechen. Das Gehirn wird zwar gefordert, aber es fühlt sich dennoch wie eine Pause an. 

Wann immer Sie bei einer Aufgabe das Gefühl haben, dass es sich um eine angenehme Herausforderung handelt, können Sie den Flow erreichen. Probieren Sie es aus!

Wie Sie in den Flow kommen

Um in den Flow zu kommen, brauchen Sie zuerst eine Mission – wie den Drachen. Überlegen Sie sich, was Sie für ihr Projekt alles benötigen und dann legen Sie los. Nehmen Sie sich einfach die Zeit, niemand wird Sie ihnen geben. Volle Konzentration voraus! Entdecken Sie das Vergnügen des Flow-Effektes! Gönnen Sie sich Zeit für Ihre Herzens-Projekte, bei denen Sie ganz Sie selbst sein dürfen. Und erleben Sie das ganz große Glücksgefühl des Flow-Effekts. 

Wir konzentrieren uns vollständig, lassen uns nicht ablenken. Wir hinterfragen die Aktivität nicht. Gleichzeitig (oder auch: dadurch) sind die Sorgen des Alltags aus dem Bewusstsein verdrängt.

https://www.gluecksarchiv.de/inhalt/flow.htm

Vor allem Künstler und Musiker kennen den Flow-Effekt im Erwachsenenalter. Denn ob Sie texten, malen, töpfern, bergsteigen, surfen oder Ihren Lieblingssong auf dem Klavier, der Gitarre oder der Blockflöte einüben, als Künstler leben Sie vom Flow. Durch die gedankenversunkene Schaffung von Werken lassen Sie spannende neue Dinge entstehen. 

  • Visualisieren Sie Ihr Ziel.
  • Erspüren Sie, ob Sie sich der Herausforderung gewachsen fühlen.
  • Beobachten Sie die Entstehung eines neuen Werkes.
  • Spüren Sie die Belohnung durch Ihr tun.

Den Flow-Effekt erlernen

Den Flow-Effekt können Sie grundsätzlich bei allen Tätigkeiten auslösen, denen Sie sich gewachsen fühlen. Wenn Sie mit der Sache also weder über- noch unterfordert sind. Bei der Arbeit, wenn Sie die nötigen Fähigkeiten beherrschen. Ebenso bei einem Hobby, wenn… Wenn Sie also im Prinzip wissen, wie die Lösung aussieht und Ihnen keine grundsätzlichen Fähigkeiten dazu fehlen. Aber es dennoch eine machbare Herausforderung für Sie darstellt.

Wichtig ist auch: Der Flow-Effekt kann über Stunden anhalten. Jedoch ist es nicht möglich, ihn über Tage oder Wochen zu halten. Sie gehen ihn also immer neu an. Denn ein wesentliches Merkmal des Flows ist es, dass er im Moment stattfindet. Er ist begrenzt. Nach maximal sechs Stunden braucht Ihr Gehirn eine Pause. Denn auch wenn Sie es nicht merken, während Sie in diesem wohligen Gefühl des Fließens stecken, Ihr Gehirn vollbringt Höchstleistungen während des Flows. Es braucht also irgendwann eine Pause, um sich auszuschütteln, um die Akkus wieder zu laden. Also: Auch wenn Ihre Glückshormone übersprudeln, ein Zwei-Stunden-Schläfchen dürfen Sie sich nach so großem Einsatz absolut gönnen.

A Pros pos Pause: Wenn Sie vorhaben, sich in den Flow-Effekt zu begeben, schmieren Sie sich vorher ein paar Butterbrote. Durch das Verschmelzen von Raum und Zeit bemerkt man das Hungergefühl in der Regel nicht. Damit Sie sich hinterher für Ihre großartige Leistung belohnen können, tun Sie gut daran, sich vorher etwas Leckeres vorzubereiten.

Der Flow-Effekt beim Sport 

Bei Leistungssportlern führt der Flow leider oft dazu, dass diese sich völlig verausgaben und über Schmerzgrenzen hinweggehen. Das ist natürlich überhaupt nicht gesund bis sehr gefährlich. Davon rate ich also dringend ab, denn der Flow-Effekt soll uns ja gut in Erinnerung bleiben. Bitte denken Sie also immer an Ihre Gesundheit und versuchen Sie zu pausieren, wenn Sie sich dabei ertappen, weit über Ihre gesunden Grenzen zu gehen. Mir fällt da eine Folge von „How I Met Your Mother“ ein: Als Barney wettete, dass er ohne große Vorbereitung einen Marathon mitlaufen kann. Spoiler: Er schafft es, da er den unbändigen Willen hat und dank des Flow-Effekts in einen absoluten Glücksrausch kommt. 

Was er nicht schafft, ist der Weg nach Hause, da er in der U-Bahn festsitzt. Seine Beine streiken. Das führt dazu, dass seine Freunde ihn aus der U-Bahn und in die Wohnung tragen.

Der Körper ist zu unfassbaren Leistungen im Stande. Immer wieder, aber nicht auf unbegrenzte Zeit und nur mit gesunden Erholungsphasen.

Mehr Flow im Beruf: So hilft er Ihnen

Eine Fähigkeit, die als goldener Schlüssel für den Flow unerlässlich ist, ist die intrinsische Motivation. Also, dass Sie keine Belohnung von Außen benötigen. Beim Flow ist der Prozess Ihre Belohnung – und natürlich das Gefühl von Stolz und Glück. Ob als Künstler oder Sportler, man kniet sich richtig in eine Sache rein, hat ein eigenes Ziel vor Augen, dass einen herausfordert, aber nicht überfordert. Mann vergisst Raum und Zeit während des Tuns. Konzentriert sich ungestört auf ein Projekt. Das Geheimnis heißt Hingabe, fließende Lebensenergie. Sie sind absolut im Hier und Jetzt.

Schöpferisch tätig sein heißt, etwas Ureigenes aus sich selbst herausgeben.

Jean Baptiste Henri Lacordaire

Flow-Effekt: Motivation

Der Flow ist perfekt, um wichtige Aufgaben, die Ihnen schon lange auf der Seele brennen, die Sie schon lange erledigen wollten, anzugehen. Erinnern Sie sich an ihre Kindertage, spüren Sie sich in Situationen rein, in denen Sie stundenlang gebastelt und gewerkelt haben. Wenn Sie sich das Glücksgefühl dieser Stunden ins Gedächtnis rufen, wissen Sie, dass Sie den Flow bereits erlebt haben. Wann immer Sie bei einer Aufgabe das Gefühl haben, dass es sich um eine angenehme Herausforderung handelt, können Sie den Flow erreichen. Versuchen Sie ihn so oft wie möglich zu leben, damit Sie viele Glückserlebnisse in Ihrem Gedächtnis abspeichern. Je öfter Sie den Flow erreichen, desto besser sind Sie den Herausforderungen des Lebens gewachsen. Und noch ein Vorteil hat der Flow: Ihnen wird nie wieder langweilig sein.

Der Flow ermöglicht effektives Arbeiten

Nutzen sie den Zustand des Flows dazu, um Dinge zu schaffen. Wenn Sie bei der Erledigung von Aufgaben ein Glücksgefühl verspüren, Zeit und Raum vergessen, sind Sie drin – im Flow. Nur der Augenblick zählt. Sie kommen Schritt für Schritt hoch konzentriert voran. 

Und wenn Ihr Werk fertig ist – Sie auf dem Berg angekommen, die Vase getöpfert, das erste Kapitel Ihres Buches fertig ist, verspüren Sie Freude. Wie von Zauberhand ist in den letzten Stunden etwas Neues entstanden. Und das Beste daran, Sie sind jetzt erst recht voller Energie für die nächsten Aufgaben. Keiner gibt Ihnen die Zeit, Sie nehmen sie sich!

Fazit: Phänomen Flow-Effekt, ein unbezahlbares Geschenk

Die größten Erfindungen wurden in Momenten der Entspannung und Hingabe entwickelt. Vor allem für Kreative ist er damit sehr interessant. Völliges Aufgehen in einer schöpferischen Tätigkeit. Alles geht einem leicht von der Hand. Man hat das Gefühl, alles im Griff zu haben. Sie sind einfach, Ihre Gedanken machen Pause. Einfach ganz im Moment sein und was Neues erschaffen. Das ist der Flow-Effekt!

Dass man im Flow super Dinge erledigt bekommt, macht ihn somit zum wiederkehrenden Ziel für alle, die Erfolg möchten. Sie können mehr und effektiver arbeiten – ob an privaten oder beruflichen Projekten. Und das alles in einem Zustand der Selbstvergessenheit, fast wie bei einer Meditation.

Flow heißt im Ergebnis: Etwas produzieren, schaffen; im Hier und jetzt sein. Man hat ein Ziel und weiß auch, wie man es erreicht. Intensive Glücksgefühle sind die wunderbare Folge. Wer sich die Voraussetzungen dafür schafft, regelmäßig in den Flow zu kommen, lebt also deutlich glücklicher.

© By Marie-J. Cetiner / Freie Redakteurin Glanzblatt – alle Rechte vorbehalten